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Warum ich mich erst bei meiner zweiten Geburt für eine Doula entschieden habe.

Ein außerklinischer Geburtsort kam für mich nicht infrage – aber auch ein Klinikaufenthalt ohne ein unterstützendes Geburtsteam war nach meiner ersten Erfahrung keine Option mehr.

 

Rückblick: Meine erste Geburt

Schon in der ersten Schwangerschaft hatte ich von Doulas gehört – fand es damals aber merkwürdig, eine „fremde“ Person in meinen Geburtsraum zu lassen. Ich entschied mich für eine Geburt in der Klinik und blendete erfolgreich aus, dass dort alle Anwesenden ebenso fremd sind – und sich ständig abwechseln.

Ich wollte eine vaginale, selbstbestimmte Geburt mit so wenig Interventionen wie möglich erleben, las unter anderem das Buch von Ina May Gaskin über selbstbestimmte Geburten und fühlte mich theoretisch gut aufgestellt.

Was ich nicht bedacht hatte: Dieses Wissen hilft nur begrenzt in einem System, das geprägt ist von Zeitdruck, Personalmangel und wirtschaftlichem Denken.

Meine Ängste – vor einem Kaiserschnitt, vor unnötigen Interventionen und Komplikationen – versuchte ich mit dem Klassiker „Wird schon – haben ja viele vor dir geschafft“ beiseitezuschieben.

Ich besuchte einen Geburtsvorbereitungskurs in der Klinik, doch statt neuer Impulse erfuhr ich hauptsächlich, wie ich mich am besten in den Klinikabläufen zurechtfinde. Das Thema Selbstbestimmung blieb auf der Strecke.

 

Kaiserschnitt nach Einleitung

Die Realität holte mich ein: Meine erste Geburt endete nach einer Einleitung im Kaiserschnitt.

Auf dem Papier lief alles „in Ordnung“ – und viele sagten: Hauptsache gesund. Doch für mich fühlte es sich nicht gut an.

Ich brauchte fünf Tage, um wieder auf die Beine zu kommen, hatte wenig Milch, unser Baby weinte sehr viel – und ich war erschöpft und emotional überfordert.

 

Neue Perspektiven durch Yoga und Reflexion

2 Jahre später während meiner Ausbildung zur Prä- und Postnatal-Yogalehrerin begann ich zu verstehen, wie all diese Erfahrungen miteinander verbunden waren: meine Ängste, die Schwangerschaft, die Geburt und deren Auswirkungen auf mich – und auf unser Kind.

 

Eine neue Schwangerschaft – ein neuer Weg

4,5 Jahre nach der ersten Geburt wurde ich wieder schwanger. Ich spürte schon sehr früh, dass da jemand war – und genoss diesen Moment ganz für mich. Ohne Test, ohne ärztliche Bestätigung, nur mit meinem Gefühl. Durch das Wissen aus der Ausbildung arbeitete ich an meinen Ängsten und Stressreduktion und übte auf mein Körpergefühl zu hören.

Nach dem ersten Trimester begann ich zu überlegen: Wo und wie möchte ich dieses Kind auf die Welt bringen?

Für Geburtshäuser oder außerklinische Optionen war ich im Umkreis schon zu spät dran – und mit dieser Erkenntnis klopften die alten Ängste wieder laut an. Also begann ich mich erneut zu informieren: Beleghebammen, Geburtsvorbereitung, mentale Techniken – und natürlich Kliniken.

Die Entscheidung für ein Geburtsteam

Ich fand schließlich eine Klinik mit einem anthroposophischen Ansatz, der zu mir passte und buchte einen Kurs um mich mental mit Hypnosen vorzubereiten. Aber eines stand für mich fest: Nie wieder allein.

Ich wollte nicht nur mit meinem Partner – sondern mit einem echten Geburtsteam in die Klinik gehen.

Also suchte ich nach einer Doula. Und schon beim ersten Treffen wusste ich: Das passt.

Mir war wichtig, dass jemand an meiner Seite ist, der meine Wünsche versteht, mich unterstützt, mir Dinge in Ruhe erklärt, Informationen filtert – und mich schützt vor Unruhe oder Stress.

Mein Team bestand nun aus:

  • meinem Partner, der einfach er selbst sein durfte – mit allem, was dazugehört.

  • einer Doula, die mit ihrer Erfahrung, Ruhe und Fürsorge genau für das da war, was ich in diesem Moment gebraucht habe: Stärkung, Vertrauen und Kontinuität.

 

Am Ende alles anders kam als geplant und ich konnte dennoch eine bestärkende und heilende Geburt erleben. Wie und warum, erfahrt ihr im nächsten Artikel.

 

 
 
 

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©2024 Katrin Dahlhaus. 

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